Freitag, Jänner 08, 2010

I'm dreaming of a white . . .


Achte auf deine Wünsche. Sie können wahr werden.

Wenn du dir also Schnee wünschst – für ein weißes Weihnachten ist es zu spät – aber Ostern war noch nicht, sei vorsichtig.
Ich weiß, es ist wunderbar, diese weichen, weißen Flocken zu beobachten. Am Fenster zu sitzen, neben dem Kachelofen und bei einer heißen Tasse Tee den tanzenden Schneekristallen zuzuschauen.
Bedenke: Jede Schneeflocke, und schwebt sie noch so graziös und langsam vom Himmel, landet in deiner Einfahrt. Die Schneeflocke verliert schnell von ihrem Charme wenn sie mit tausenden anderen sich um dein Auto auftürmt.
Merke: Je mehr Schnee vom Himmel schwebt, desto mehr wirst du schwitzen, wenn du versuchst, ihn aus deiner Einfahrt hinaus zu schaufeln.
Träum also nicht von Pferdeschlittenfahrten, sondern von Schneeschaufel, kalten, blauen Fingern und gefrierendem Nackenschweiß.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den vielen Schnee loszuwerden.
Wenn du die Werbesendungen von Lagerhaus und Baumarkt genau studierst, findest du unzählige Schneewerkzeuge, die alle kinderleichtes Hantieren versprechen und von Blondinen mit Kleidergröße 34 angepriesen werden. Diese Blondinen haben allesamt ein schneeweißes Zahnpastalächeln, weißer als Schnee je sein kann. Auch wenn du keine Blondine mit Kleidergröße 34 und Zahnpastalächeln bist, vergiss all diese Versprechungen. Schneeschaufeln ist anstrengend und aufwendig.
Das Einfachste wäre natürlich ein Schneepflug. Aber der ist teuer und zu groß. Deine Einfahrt ist ja nicht so riesig. Und du hast schon Probleme beim Ein- und Ausparken. Also vergiss den Schneepflug.
Die beste Art, die Schneelast loszuwerden, ist, jemand anderen schaufeln zu lassen.
Ich schlage vor, die Kinder der Nachbarschaft zu beauftragen. Schneeschaufeln ist gesund, die Kids brauchen eh Bewegung und wenn du ihnen fünf Euro gibst, haben ihre Eltern mal eine Zeitlang Ruhe von ihnen.
Aber pass auf, dass sie ordentlich arbeiten, weil die Kids heutzutage sind es ja nicht gewohnt, sich länger als drei Minuten zu konzentrieren und wenn du nicht aufpasst, zahlst du einen Stundenlohn von 300 Euro.
Also achte darauf, dass jedes Kind mindestens sein eigenes Gewicht aus deiner Einfahrt schaufelt. Falls du Vorbehalte hast, Kinderarbeit betreffend, lass dir was anderes einfallen.

Eine weitere Möglichkeit ist folgende: Wenn es zu schneien beginnt, gehst du, mit einer Schaufel bewaffnet, hinaus und schaufelst deine Einfahrt und die deines Nachbarn frei. Der Nachbar wird wahrscheinlich überrascht sein und dich aus dem Fenster beobachten. Du winkst ihm lächelnd zu.
Anschließend gehst du in deine Wohnung und machst dir einen Tee. Kümmere dich nun nicht mehr um den Schnee, sondern genieße die wohlige Wärme deines Kaminfeuers.
Der Nachbar wird am folgenden Tag seine und deine Ausfahrt ausräumen, auch wenn es in der Nacht einen halben Meter geschneit hat. Er will dir ja nichts schuldig bleiben.

Vielleicht bist du auch privilegiert und hast einen Nachbar, der eine Schneefräse hat. In diesem Falle gehörst du zu den Glücklichen.
Warte so lange, bis der Nachbar fast fertig ist mit seiner Einfahrt. Dann geh mit einer Schaufel bewaffnet hinunter und fang an, Schnee zu schaufeln. Nur ein wenig.
Winke dem Nachbarn ein wenig zu und halte Augenkontakt. Zusätzlich ist es günstig, spärlich bekleidet zu sein.
Wenn du merkst, dass er zu dir schaut, lass dich fallen und steh nicht wieder auf. Wenn er dann zu dir eilt, stöhne ein wenig und lass dir beim Aufstehen helfen. Anschließend greifst du dir auf’s Kreuz, verziehst vor Schmerz das Gesicht, stöhnst, humpelst ein wenig herum und fängst zu jammern an: Mein Gott, nun hab ich mir das Kreuz verrenkt, wie soll ich den Schneehaufen hier nun wegschaufeln? So ein Pech. So ein Unglück.
Der Nachbar wird dir sofort freundlich anbieten, deine Einfahrt mit seiner Schneefräse frei zu blasen.

Es gibt sicherlich noch andere Möglichkeiten mit geringem Aufwand deine Einfahrt schneefrei zu bekommen.
Es zahlt sich aus, kreativ zu sein.
Weil dann kannst du gemütlich im warmen Zimmer sitzen, die Schneeflocken betrachten und von weißen Ostern träumen.

7 Kommentare:

Phil hat gesagt…

...schön :-)

Da fällt mir ein, dass ich diese Woche bei uns im Haus Winterdienst habe. *Örks* :-(

schneck08 hat gesagt…

darf ich ihnen helfen? ich mach das für sie, ratzfatz.

Anonym hat gesagt…

In A wird selbst gefegt und geschippt? Hier (CH) kommt früh um vier der motorbetriebene Schneepflug und brettert durchs Wohngebiet, dass es eine Freude ist. Sofern man nicht gerade dummerweise schläft ...

solo hat gesagt…

Man nehme einen Föhn... :D

Kefa Keckl hat gesagt…

Ja, bei Schnee denkt man irgendwann nur noch ans Schneeräumen anstatt ans Rodeln, das Ende der Kindheit beginnt mit dem Sieg der Schneeschaufel über den Schlitten.

Aber trotzdem wünsch ich dir auch noch ein frohes neues Jahr!

オテモヤン hat gesagt…
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
amadea's world hat gesagt…

Aber g'sund isses, Phil.

Schneck, gerne - nachher gibt's an Glühwein oder Jagatee.

Der Pflug brettert bei uns auch. Aber der räumt nur die Zufahrtsstraßen, T.M.

solo - du Vifzack, du.

Dir auch alles Gute, Engländer.