Samstag, August 18, 2007

lady of the flies


Im meinem Wohnzimmer brummt eine Fliege.
Sie ist einer dieser Fliegen, die so laut sind, dass du sie noch hörst, wenn du aus dem Zimmer gehst und die Tür hinter dir schließt. Warum brummt diese Fliege so laut? Um mir zu zeigen, dass sie hier der Boss ist? Will sie mich ärgern oder sogar vertreiben? Hat sie vor, die Wohnung für sich allein zu beanspruchen?
Sie erinnert mich an die jungen Burschen, die im Auto herumfahren mit ohrenbetäubender Musik, die lautstark dröhnt, obwohl die Autofenster geschlossen sind. Um jedem zu sagen: Hier bin ich, seht ihr mich?
Diese Fliege nervt. Sie nervt gewaltig. Und sie saust herum, so als ob sie besoffen wäre. Viel zu schnell, viel zu laut, viel zu unruhig.
Wenn eine Fliege in einem solchen Zustand ist, ist es schwierig, sie zu erwischen. Sie aus dem Fenster zu jagen, bringt gar nichts. Das will sie nicht. Fliegen sind ziemlich intelligent, glaube ich. Da sitzt die Fliege stundenlang irgendwo rum ohne einen Brumm von sich zu geben und kaum hast du dir einen Kaffee gemacht, ist sie da. Schwirrt um dich herum. Und du fluchst, hebst die Hand und schon ist der Kaffee verschüttet. Und du fluchst wiederum und die Fliege brummt wie wahnsinnig und schwirrt noch schneller und aufgebrachter um dich herum.
Auf einmal ruhig. Sie sitzt auf dem Vorhang.
Du holst die Zeitung und bist guter Dinge. Du denkst dir, nun ist sie eingeschlafen. Kaum hast du die Zeitung ausgebreitet und fängst an zu lesen, ist sie wieder da. Da bei dir. Saust herum um den Lampenschirm. Lässt sich nieder. Auf der Zeitung. Und du nimmst vorsichtig den Sportteil, den du nie liest, holst aus. Du holst aus aber du holst sie nicht ein, die Fliege. Sie ist schneller. Sie ist immer schneller. Dann holst du ein Geschirrtuch, rollst es und gehst zum Angriff über. Ein zusammengerolltes Geschirrtuch saust mit Lichtgeschwindigkeit durch die Luft. Wunderbar geeignet, eine Fliege zu erschlagen.
Doch die Fliege hat dich beobachtet. Sie hat genau gesehen, wie du das Geschirrtuch zusammengerollt hast und wartet nur darauf, bis du den Versuch unternimmst.
Für die Fliege ist es eine Herausforderung, das Geschirrtuch zu überlisten.
Eine Fliege sieht wahnsinnig gut. Eine Fliege hat auch auf dem Rücken Augen und sie sieht schneller als das schnellste und schärfste Kameraauge.
Wenn du also eine leichte Sehstörung hast, so hast du nicht die geringste Chance. Du hast nicht einmal ohne Sehstörung eine Chance.
Die beste Art, eine Fliege los zu werden, ist, sie aus Fenster zu jagen. Wenn sie will. Meistens will sie nicht. Ein Fenster ist für eine Fliege ein Fernseher und eine Toilette gleichzeitig. Sie kann ein wenig fernsehen, die Vögel beobachten und ihr Geschäft erledigen.
Da brauchst du schon ziemlich viel Geduld und Geschick, um sie loszuwerden.
Die Fliege sitzt da am Fenster, surrt ein wenig, erledigt ihr kleines Geschäft, beobachtet den großen Vogel gegenüber am Dach, erledigt ihr großes Geschäft, beobachtet den kleinen Vogel gegenüber am Dach und surrt ein wenig. Vor Vergnügen. Und dann kommst du daher. Mit der Zeitung oder dem Geschirrtuch oder der Fliegenklatsche. Womit du daherkommst, ist nicht entscheidend.
Entscheidend ist, wie du es machst. Du musst die Fliege verwirren. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Fliege dich verwirrt mit ihrem Brummen und ihren großen und kleinen Geschäften.
Aber du kannst sie überlisten, wenn du konzentriert und ruhig an die Sache herangehst.
Verwirr sie, indem du mit der Zeitung, dem Geschirrtuch oder der Fliegenklatsche herum fuchtelst.
Es kann nun passieren, dass dich das Brummen, das laute, stört und du dich nicht mehr konzentrieren kannst. Dann nimm Ohrenstöpsel.
Lass dich nicht beirren, du musst da durch. Lass dich nicht abbringen von deinem Plan. Wenn du geduldig bist, dann wird die Fliege schwindelig und benommen und kennt sich nicht mehr aus. Sie wird ärgerlich, weil sie nicht in Ruhe fernsehen kann oder ihr Geschäft erledigen. Sie wird komplett wahnsinnig.
Nun öffnest du das Fenster. Und weg ist sie. Draußen. Froh, dass sie ihrem Peiniger entkommen ist.
Du schließt das Fenster, machst dir einen Kaffee, setzt dich zur Zeitung.
Endlich Ruhe.
Auf einmal – ein Surren, ein Brummen. Eine Fliege. Eine andere Fliege.
Sie ist eine dieser Fliegen, die so laut sind, dass du sie noch hörst, wenn du aus dem Zimmer gehst und die Tür hinter dir schließt.
Warum brummt diese Fliege so laut? Um mir zu zeigen, dass sie hier der Boss ist? Will sie mich ärgern oder sogar vertreiben? Hat sie vor, die Wohnung für sich allein zu beanspruchen?
Sie erinnert mich an die jungen Burschen, die im Auto herumfahren mit ohrenbetäubender Musik, die lautstark dröhnt, obwohl die Autofenster geschlossen sind. Um jedem zu sagen: Hier bin ich, seht ihr mich?
Diese Fliege nervt. Sie nervt gewaltig.
Und sie saust herum, so als ob sie besoffen wäre. Viel zu schnell, viel zu laut, viel zu unruhig.
Wenn eine Fliege in einem solchen Zustand ist, ist es schwierig, sie zu erwischen. Sie aus dem Fenster zu jagen, bringt gar nichts. Die nächste Fliege ist bereits wieder da. In meinem Wohnzimmer. Sie ist eine dieser Fliegen....

Keine Kommentare: