Freitag, Mai 05, 2006

a short massage

„Ich schick dir dann ein SMS.“
Was ist bitte ein SMS?
Wie kann man EIN SMS schicken? Heißt SMS nicht „short message system“? Es müsste also heißen:
"Ich schick dir dann ein SM. "
Meiner Meinung nach müsste das ohnehin nur M heißen. Weil im Regelfall die messages, die verschickt werden nicht „short“ sind.
Bei SMS denke ich an Smarties.
Wahrscheinlich kann man nicht SM sagen, weil diese Abkürzung urheberrechtlich geschützt ist und die Nachfahren des Herrn Sacher-Maso Einspruch erheben würden.
Drum hat vermutlich der Erfinder der short message ein S dran gehängt.
S for system? S for sentence? Macht alles keinen Sinn.
Das einzig Sinnvolle ist der Plural.
Ein SM – zwei SMS.
Daran halte ich mich ab jetzt.
Egal, was andere sagen.
Wenn du zu den Glücklichen gehörst, deren Handy vibriert, sobald du eine SM erhältst - ich gehöre nicht dazu –dann könnte das SM sogar "short massage" heißen.

„Ich simse dir dann.“
Das geht auch nicht. Klingt irgendwie aggressiv. Das Wort „simsen“ erinnert mich an den Ausdruck der Tiroler im Oberland für „jammern".
„Hör auf zu sumsen, sims lieber“, sagt die genervte Mutter zum quengelnden Kind.
Außerdem klingt „simsen“ aggressiv.
„Sei ruhig, sonst sims ich dir eine.“

„Ich essemmesse dir dann.“
Das hab ich auch schön gehört. Und zwar genau so. Mit Doppel-S und Doppel-M.
Kein Kommentar!

„Ich texte dir dann“.
Ist nicht schön, aber besser als "simsen" und "essemmessen".
„Nächste Woche bin ich in Paris. Da werde ich dir dann briefen oder postkarten. Das ist billiger“.

Ich sollte mir über SMS schicken, Simsen, Essemmessen und Texten keine Gedanken machen. Die Zahl der SMS, die ich verschicke, lassen sich in einem halben Jahr an einer Hand abzählen. Ich bin zu langsam und ich vertippe mich.
Und es interessiert mich nicht. Wenn ich schreiben will, dann setz ich mich an den Computer. Wenn ich telefonieren will, dann rede ich.

Es gibt aber Vorteile des Textens:
1
SMS sind kurz und bündig.
Außer man textet drei Stunden hin und her.

2
Wenn du ein SM bekommst, dann piepst es diskret. Also kein crazy frog, kein nerviger Nokia-Ton, und keine Cover-Version von „Don’t cha“ von den Pussycat dolls am Xylophon.

3
Texten bewahrt dich vor einem Kopftumor.
Du hältst dein Handy ja nicht an das Ohr – außer du bist schwerhörig und trägst es um den Hals sodass du das Piepsen hörst – sondern in der Hand in angemessenem Abstand.

4
Mit einer SM kannst du ganz einfach eine Beziehung beenden.
„Es ist aus, Eva. Wir sind nicht kompatibel“.
Einfach, klar. Keine Tränen, Vorwürfe.
Du schickst die SM und löschst den Kontakt aus deinem Adressbuch.

Ich muss nun aufhören, zu schreiben.
Susanne hat mir gerade eine SM geschickt. Sie will, dass ich ihr zurücksimse, weil ihr Nacken verspannt ist und sie unbedingt eine „short massage“ braucht.
Sie hat nämlich ein vibrierendes Handy.
Die Glückliche.

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