Du bist zu Besuch bei irgendwelchen Leuten und das erste, was sie tun, noch bevor sie dir einen Kaffee oder sonst was zu trinken anbieten, ist, dass sie dir Fotos vom letzten Mal, als du auf Besuch warst, zeigen.
Du siehst dann irgendwelche Fotos. Und auf diesen Fotos siehst du dich irgendwo sitzen. Und du siehst wie du Fotos anschaust, die gemacht wurden, als du das letzte Mal bei irgendwelchen Leuten zu Besuch warst, und das erste, was sie taten, noch bevor sie dir einen Kaffee oder sonst was zu trinken anboten, war, dass sie dir Fotos vom letzten Mal, als du auf Besuch gewesen warst, zeigten.
Mich interessiert es überhaupt nicht, Fotos anzusehen, auf denen ich Fotos ansehe.
Ich bin natürlich zu höflich, etwas zu sagen, und während ich die Fotos betrachte, blitzt es schon wieder. Es werden wiederum Fotos gemacht und der Wahnsinn beginnt von vorne.
Der Fotograf hat also ein Foto von dir gemacht. Mit seiner Digitalkamera.
Und nun kommt der Fotograf zu dir, breit grinsend und voll Freude.
Er zeigt dir stolz das Display. Und da siehst du dich nun. Beim Fotos anschauen. „Schau mal, das bist du da auf der Couch. Toll, nicht? Das war vor zwei Minuten. Erinnerst du dich, als es klick machte? Das bist du auf dem Foto. Nett, gell? Aber nun, sei so lieb, Amadea. Mach bitte ein Foto von mir und deiner Mutter da auf der Couch. Und gib mir mal die Fotos vom letzten Mal. Dass wir irgendwas tun auf dem Foto. Das ist sonst so leer. Ich schick es dir dann per E-mail als bleibende Erinnerung.“
Mittwoch, Mai 31, 2006
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