Körper- und Mundgeruch sind Tabu-Themen.
Wer fragt schon seinen Kollegen: „Sag mal, verwendest du eigentlich ein Deo?“
Wir riechen alle irgendwann.
Vor allem wenn wir am Abend zuvor unsere Geschmacksknospen mit Fisch, Knoblauch, Curry oder Zwiebeln verwöhnt haben.
Da riechen wir dann zwei Tage danach. Und nicht nur aus dem Mund.
Deshalb gibt es auch all diese Kaugummis in allen Geschmacksrichtungen, die Zahnpasten, -gels, -seiden, Pfefferminzzuckerl, Mundwässerchen, Pastillen.
Es gab eine Kollegin, die jeden Tag„roch“. Sie roch nicht nur, das ganze Zimmer stank. Nach Schweiß. Penetrant.
Du betrittst den Raum und es reicht dir. Wie kann man schon am Morgen verschwitzt riechen?
Bei ihr lag das an den dicken Pullovern, die sie auf nackter Haut trug und nicht regelmäßig wechselte.
Jeder rümpfte die Nase, niemand sagte etwas. Nur sie schien nichts zu merken.
Dann gab es den Briefträger, der die Tageszeitung ständig unter seiner verschwitzten Uniform-Achselhöhle trug. Es war mir nicht möglich, die Zeitung ins Haus zu tragen geschweige denn einen Artikel zu lesen. Sie wanderte ohne Umschweife in den Altpapier-Container.
Hätte ich zum Briefträger sagen sollen: „Bitte berühren Sie meine Zeitung nur mit den Händen?
Sie ist immer so zerknittert weil Sie sie unter ihren Achseln einzwicken.“
Oder hätte ich ihm sagen sollen; „Ziehen Sie endlich diese Uniformjacke aus. Das hellblaue Hemd passt besser zu Ihren Augen?“
Ich sagte gar nichts und bestellte die Zeitung ab.
Erst nachdem der Briefträger in Pension gegangen war, abonnierte ich sie wieder.
Wie merken wir also nun, wenn wir aus dem Mund riechen?
Es gibt sichere Hinweise, die jeder beachten sollte, wenn er mit jemandem redet:
Dein Gegenüber riecht mehrmals an seinen Achselhöhlen
Dein Gegenüber hält sich die Hand vor Nase und/oder Gesicht.
Dein Gegenüber atmet öfter aus als ein.
Dein Gegenüber hält den Atem an.
Dein Gegenüber geht während des Gesprächs einen Schritt zurück.
Dein Gegenüber bietet dir einen Kaugummi an, sobald du in seine Nähe kommst.
Dein Gegenüber schaut ständig über seine Schulter oder wendet sich von dir ab.
Dein Gegenüber fächelt sich Luft zu obwohl es gar nicht heiß ist.
Wenn dir das bekannt vorkommt, solltest du eine Zahnbürste, Zahnpasta und Mundwasser in deiner Tasche zu haben.
Ich an deiner Stelle würde zum Arzt gehen.
Der dann herausfindet, was dir fehlt.
Dir Tabletten gibt, deine Ernährung umstellt.
Wenn gar nichts hilft, vielleicht eine Art Filter einbaut.
Und ich bitte dich, nimm den Kaugummi, den ich dir anbiete.
Sonntag, April 23, 2006
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