Dienstag, Jänner 31, 2006

suchst du einen mann?


Da fragt er mich – suchst du einen Mann?
Was soll ich nun sagen?
Ich denke nach.
Die gängige Antwort wäre – nein, ich lasse mich finden.
Was für ein Blödsinn.
Sich finden lassen.
Ich will mich nicht finden lassen.
Ich denke daran, wie ich irgendwo sitze, plötzlich taucht irgendeiner auf, und sagt, endlich habe ich dich gefunden.
Vielleicht will ich gar nicht, dass er mich findet.
Vielleicht will ich da einfach sitzen und warten und nachdenken.
Ich will nicht irgendeinen.
Irgendeinen gibt es immer.
Irgendeinen triffst du ziemlich oft.
Aber den einen triffst du selten.
Ich traf den einen vor Jahren.
Den heiratete ich.
Es war schön mit dem einen.
Und ich dachte, das würde so bleiben.
Doch es blieb nicht so.
Das war traurig.
Dann traf ich den einen, in den ich schon mit achtzehn verliebt war.
Es war perfekt.
Er würde nie klammern und mir den Atem nehmen.
Es war schön mit dem einen.
Ich dachte, das würde so bleiben.
Doch es blieb nicht so.
Ich erwachte.
Ich sah, ich war die zweite Geige.
Das war traurig.
Das tat weh.
Das schmerzte.
Ich denke daran, wie ich irgendwo sitze, plötzlich taucht irgendeiner auf und sagt, endlich habe ich dich gefunden.
Vielleicht will ich gar nicht, dass er mich findet.
Vielleicht will ich da einfach sitzen und warten, nachdenken.
Und ich will nicht, dass irgendeiner auftaucht und mich findet.
Ich will nicht irgendeinen.
Irgendeinen gibt es immer.
Irgendeinen triffst du ziemlich oft.
Aber den einen triffst du selten.
Und da fragt er mich – suchst du einen Mann?

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