Freitag, Jänner 13, 2012

ein-Klang



Ich glaube, je sanfter und leiser die Musik ist, umso stärker ist sie bringt sie dich zum Klingen. Entweder sie packt dich ganz und gar oder sie geht unhörbar an deinem Ohr vorbei.
So wie der Blues, dessen Gitarrenklänge sich sanft über dich spannen wie ein Regenbogen, und dann wieder, unvermittelt, wie ein Sprühregen sich über dich ergießen. Manchmal sind die Klangfarben warm und kräftig, manchmal scheinen sie dir milchiggrau oder blau dann dunkel und tief.
Die Töne machen sich selbständig, sie fließen, wie von selbst, ohne irgendwelches zutun. Manchmal klingen sie wie ein Lachen, manchmal weinen sie, manchmal hört man den Schmerz in ihnen, manchmal die Freude, manchmal die Lust.
Plötzlich ist unvermittelt ein neuer Ton da, der dich fast erschreckt. Wie neugeboren, wie nie gehört, wie abgehoben, fast spröde und schroff.
Und dann lernst du ihn kennen, den ton. Ganz langsam.
Er verliert das Spitze, das Ungewohnte, er nistet sich ein in deinem Herzen und Ohr, ganz langsam. Du wehrst dich gegen ihn, am Anfang.
Und du hörst genau hin. Und hörst auf einem mal das Warme, Persönliche, das Sanfte, Weiche, Anschmiegsame.
Du hörst die Einsamkeit des Tones, das Schluchzen, seine Traurigkeit und seinen Zorn.
Der Ton bewegt sich, lebt, umschmeichelt dich, nistet sich ein, wie ein Suchender, umklammert dich, ohne dass du es bemerkst, ergreift dich wie eine Hand, taucht ein, taucht unter, der farbige Strom durchfließt dich, und nimmt Besitz von dir. Bis er eins ist mit dir und du mit ihm.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Womöglich ein Grund dafür, warum viele Komponisten, die große Sinfonien geschrieben haben, im Alter zu kleineren, leiseren Formen bis hin zu Streichquartetten gewechselt haben.

kopffuessler hat gesagt…

amadea, liebes, du fehlst!

glumm hat gesagt…

wieso schreibst du nicht mehr bzw. kaum?

amadea's world hat gesagt…

Ich danke euch. Für das Nicht schreiben gab es eigentlich keinen Grund. Auch nicht Twitter, wo ich mal sehr aktiv war. Ich fange wieder an. Ich spüre es.

Ich danke euch. Für die Treue. Und sonst auch.

Busserl