Sonntag, November 01, 2009

multitasking


Nun war man ja immer der Meinung, dass multitasking was Tolles ist und wir Frauen, im Gegensatz zu den Männern, das alle sind.
Und nun ist es anscheinend so, dass das gar nichts Gutes ist.

Dabei war ich jahrelang die Königin des Multitasking!
Während ich frühstückte, räumte ich den Geschirrspüler aus, machte den Kindern das Frühstück und räumte die Küche auf.
Während ich die Wäsche zusammenlegte, richtete ich den Kindern die Schuljause, kontrollierte ihre Hausübungen und ließ mir das Einmaleins aufsagen.
Während des Autofahrens prüfte ich die Englischvokabeln ab, überlegte mir, was ich am nächsten Tag kochen würde und ging die Einkaufsliste durch.
Während ich im Bad war, rief ich den Kindern zu, ihr Zimmer aufzuräumen und das Turnsackerl nicht zu vergessen. Gleichzeitig wischte ich die Wasserspritzer vom Spiegel.

Diese Zeiten sind nun vorbei. Die Kinder richten sich das Frühstück und die Jause selbst und Turnsackerl brauchen sie auch keines mehr.
Aber ich kann immer noch gleichzeitig mit meiner Freundin telefonieren, Einkaufszettel schreiben, Englischhefte korrigieren und daran denken, was ich morgen koche.
Egal, was ich tue, gleichzeitig reden und diskutieren geht immer.
Ich glaube, dass das Reden bei uns Frauen in einer eigenen Gehirnkammer abläuft. Und darum fällt es uns so leicht, bei jeder Art von Arbeit auch gleichzeitig Gespräche zu führen, die durchaus tiefgründig sein können, wie: Ich glaube, das blaue T-Shirt passt besser zu deinen Augen als das grüne aber das grüne passt besser zum Halstuch, das du dir gestern gekauft hast.
Eine Ausnahme gibt es. Ich kann nicht gleichzeitig in Parklücken einparken und reden. Einparken kann ich nur mit gleichzeitigem Fluchen.
Ich kann das deshalb nicht, weil ich es nie tun muss und keine Übung darin habe. Wir am Land hier haben keine Parklücken! Wir haben nur Parkplätze, in die man nicht einparken, sondern nur drauf fahren muss.

Es ist eine Frechheit. Nun haben wir jahrelang geglaubt, dass es etwas gibt, wo wir den Männern überlegen sind und nun ist das plötzlich nichts. Das hat sicher irgendein Mann gesagt, ein Neider, ein ganz bösartiger.
Nun heißt es plötzlich, dass Multitasking zu Stress führt! Alles gleichzeitig zu tun heißt alles nur halb zu tun. Und Multitasking ist auf einmal unhöflich und egoistisch!
Na toll.
Ich frage mich, wie würden all die Millionen Haushalte mit Kindern, Haus und eigenem Garten funktionieren, wenn wir Frauen nicht hundert Dinge auf einmal tun und denken könnten. Vor die Hunde gehen würde das alles.
Trotzdem darf man die Männer nicht unterschätzen. Das wäre ungerecht. Auch Männer sind multitasking! Auch Männer können mehrere Dinge gleichzeitig tun.
Ein Mann kann zum Beispiel Fußball schauen, gleichzeitig sein Bier aufmachen und Kopfschütteln, wenn ihm die Ehefrau aus der Küche zuruft: Hast du schon den Müll rausgetragen?
Er kann auch kurze Sätze wie: Gleich, Schatzi, sagen und sich dabei den Bauch oder sonst was kratzen.
So ein großer Unterschied zwischen Mann und Frau besteht gar nicht. Jedenfalls nicht beim Multitasking.
Warum sonst würde Bill Connolly folgende Frage stellen: If women are so bloody perfect at multi-tasking, how come they can’t have a headache and sex at the same time?

2 Kommentare:

solo hat gesagt…

genau. auch männer können multitasking. sie sind nur zu faul dazu. und vielleicht nicht ganz so perfekt.
einparken ist zum beispiel multi. nach hinten schauen und vorne lenken.
einige mann frau sachen sind bloss klischees. unter anderem, dass männer leichter zu verstehen wären.

amadea's world hat gesagt…

eh nix guats, des multitasking.
ich bin nicht so wahnsinnig gut darin. reden und tisch decken zum beispielt geht nicht gut.