Samstag, Dezember 29, 2007

alright, said fred


Alright Fred, sagt Schneewittchen.
Don’t be afraid, sagt Anna.
Don’t be a Fred, be happy, sage ich.
You are a Fred, a happy one, sagt Schneewittchen.
Die Musik spielt, dass die Ohren dröhnen.
Fred tanzt, dass der Boden wackelt. Mit Anna.
Fred ist ein wunderbarer Tänzer. Fred ist was Besonderes. Fred tanzt wie ein Turniertänzer und schaut auch wie einer aus. Wenn er tanzt, dann spitzt er seine Lippen. Nicht immer, nur bei den hohen Tönen. Er gleitet über die Tanzfläche wie ein Torero. Diese Haltung, dieser Blick! Fred könnte der Ururenkel vom Astaire sein. so wie der tanzt.
Die Anna tanzt auch gut, aber mit der Ginger Rogers hat sie nichts gemeinsam. Ihr Haar ist nicht ginger, sondern schwarz. So schwarz wie das vom Schneewittchen. Klar, sie sind Schwestern.
Der Sepp, der an der Bar sitzt ist ganz hin und weg.
Fred, fesche Frauen hast wieder dabei. Ich hab einen Doppelgänger, wisst ihr das?
Ja, sag ich, du schaust dem Bäck ähnlich.
Dem auch, sagt Sepp. Und dem Hias.
Welchem Hias?
Na, dem vom Oagna.
Kenn i nit.
Fesche Weiwaleit hast du mit, Fred. Eine Ausstrahlung habt’s ihr, sagt er. Und fesch beinand seid’s auch. Er schaut auf unsere Beine. Und den Fred schaut er von der Seite her an. Auf die Beine schaut er dem Fred nicht.
Der Fred strahlt. Brauchst a Versicherung? fragt er.
Du Depp, i bin doppelt und dreifach versichert. Aber so a Weiwaleut könntest mir abtreten.
Die Band spielt sich die Seele aus dem Leib. Im Leben haben wir noch nicht so eine hässliche Band gesehen. Kein einziger fescher ist dabei. Alle schauen aus wie grad dem Kabinett entsprungen.
Die kommen alle aus dem gleichen Tal, sagt Anna. Kein Wunder.
Auf einmal setzt sich einer zu uns. Besoffen. Herman Munster Typ.
Schleich dich, sage ich. Haben wir dich eingeladen?
Er lallt.
Setz dich da drüben hin, da ist alles frei. Wir wollen a Ruah.
Er hört nicht. Er starrt uns an. Vor allem das Schneewittchen.
Amadea, bitte hilf mir. Ich halt den nicht aus.
Du hättest gar nicht reden sollen mit dem, sage ich. Was redest du auch mit jedem?
Ich hab nicht mit ihm geredet. Amadea.
Klar hast du, sage ich.
Hilf mir, er reibt sein Bein an mir. Ich bin mit Amadea zusammen, sagt sie zu Herman Munster.
Sie umarmt mich und küsst mich auf die Wange.
Ich werde dich immer lieben, sagt sie.
Ja, ich auch, sage ich. Darf ich zuerst mein Würschtl essen?
Ich schaue zu Fred. Aber der redet mit Anna. Die beiden sind keine Hilfe.
Fred, setz dich zwischen Schneewittchen und Herman Munster.
Fred hört nichts. Sie reden immer noch. Wenn die zwei reden, dann hast du keine Chance. Sie reden immer über wahnsinnig wichtige Dinge, wie Feng Shui oder die Todesstrafe.
Ich bin mit dem Würschtl fertig.
Hör gut zu, sage ich zu Herman Munster. Das Schneewittchen ist meine Geliebte, do geht nix. Also geh. Geh nun.
Er geht nicht. er schaut nur.
Er reibt noch immer an meinem Bein. Tu was, Amadea. Wir könnten schmusen, sagt Schneewittchen. Ich habe eh noch nie mit einer Frau geschmust.
Ich hab grad a Würschtl gegessen. Schmusen ist keine gute Idee. Außerdem turnt ihn das noch mehr an, sage ich. Ich hab dich lieb, Schneewittchen, aber nicht so lieb, dass ich mit dir schmusen will.
Herman Munster glotzt glasig.
Fred, rufen wir gleichzeitig.
Alright, said Fred. Tanzen. Kommt’s girls.
Er zieht uns auf die Tanzfläche. Ich schaue zurück. Herman Munster ist weg. Stattdessen sitzt am Tisch ein Dackel. Ein riesiger. Und er sieht aus wie Herman Munster.

(Die Band am Foto ist eine andere als die im Text)

1 Kommentar:

hannamaja hat gesagt…

......da fällt mir ein, ich muss dringend den fred fragen, wie er über die todesstrafe denkt und was er von feng shui hält...
anna