Donnerstag, Februar 01, 2007

mon


Ich schreibe Mon und mein Computer tippt weiter. Und schon steht da Montag.
Das ist klasse.
Das wäre auch in anderen Bereichen meines Lebens klasse.
Ich nehme den Wohnungsschlüssel und schon laufen meine Schuhe zur Tür wie ein Hund, der Gassi gehen will. Es schwingt sich die Jacke herunter von der Garderobe und lässt mich in sie hinein schlüpfen.
Am Morgen nach dem Aufstehen öffne ich die Badezimmertüre und schon dreht sich die Dusche auf. Danach schwingt sich das Badetuch vom Haken und schlingt sich um meinen Körper.
Die Kaffeemaschine macht Kaffee und gleich darauf öffnet sich der Kühlschrank. Das Milchpackerl hüpft heraus, die Milch ergießt sich in den Kaffee, die Zuckerdose springt aus dem Schrank und versüßt den Kaffee.
Malheur Nummer eins:
Ich mag keinen Zucker im Kaffee. Also leere ich ihn in den Ausguss. Gleich darauf schaltet sich die Kaffeemaschine wiederum ein und brüht mir neuen Kaffee, obwohl ich eigentlich gar keinen Kaffee mehr mag sondern lieber Orangensaft.
Also nehme ich zwei Orangen um sie auszupressen. Die Bestecklade öffnet sich und ein Messer springt heraus, weil es glaubt, ich will die Orangen schälen.
Nun esse ich halt die Orangen weil sie schon geschält sind. Den Kaffee lasse ich stehen. Ich will die Kaffeemaschine nicht schon wieder verwirren. Im selben Moment springt das Kastentürl unter der Abwasch auf. Da, wo der Kompostkübel drin ist. Die Orangenschalen werfen sich hinein, dass es nur so spritzt. Man kann ihre Freude spüren. Nun saust der Kompostkübel zur Tür weil er voll ist und sich ausleeren will. Ich bin zwar nicht in Laune, mit zum Ausleeren zu gehen, aber ich muss wohl oder übel die Prozedur mitmachen. Also lasse ich den Kübel hinuntergehen und folge ihm. Die Komposttonne öffnet sich, aber weil sie gestern ausgeleert wurde, steht sie am anderen Ende des Hauses. Und ich laufe hinter dem Kübel her.
Es regnet. Ich habe die Hausschuhe an. Schon höre ich hinter mir, wie die Gummistiefel anmarschieren. Ich zieh die nie an. Schon gar nicht zum Müll raus tragen. Aber es ist zu spät. Die Hausschuhe lösen sich von meinen Füßen und schon sind stattdessen die Stiefel dran.
Ich folge den Hausschuhen, die flott in meine Wohnung gehen und sich im Flur in die Ecke stellen.
Irgendwie bin ich erschöpft. Ich lege mich auf die Couch um ein wenig zu dösen. Schon schaltet sich der Fernseher ein, obwohl ich das gar nicht will.
Das nervt mich. Also gehe ich ins Schlafzimmer um mich auf das Bett zu legen. Aber kaum liege ich da, spüre ich ein Ziehen und Zerren unter der Bettdecke. Meine Kleider reißen sich mir vom Leib und der Pyjama zieht sich mich an.
Da läutet es an der Tür. Fast zur selben Zeit fliegen die Türen des Kleiderkastens auf. Schon liegt der Hosenanzug auf mir und stülpt sich über den Pyjama.
Es steht aber nur meine Freundin draußen, die mich abholen will zum Spazieren gehen. Sie fragt mich, warum ich den Hosenanzug an habe. Ich will antworten, aber bevor ich etwas sagen kann, schaltet sich die Kaffeemaschine ein und brüht wiederum Kaffee. Zwei Tassen fliegen aus dem Schrank hinüber zum Tisch, hinter ihnen zwei Kaffeelöffel. Das Milchpackerl gleitet vom Kühlschrank zum Tisch und ergießt sich in die Tassen. Die Zuckerdose schwebt sanft über den Tassen und verschüttet sich großzügig in ihnen.
Malheur Nummer zwei:
Die Freundin trinkt nur Tee.
Ich komme zum Schluss, dass so ein Programm, so ein automatisches doch nicht klasse ist.
Ich werde mein Rechtschreibprogramm erweitern. Ich habe entdeckt, dass ich das Wort Montag eigentlich gar nicht so oft schreibe. Es gibt Wörter mit Mon, die ich öfter schreibe als Montag.
Wenn ich also das nächste Mal Mon tippe, dann steht da nicht mehr Mon tag, sondern Mon d oder Mon strudel.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Schön.
Und: ..Moneten.

Anonym hat gesagt…

guttttt!!!!!!!!!!
annanym
UND:
Montblanc, Monroe, Monstranz, Monatsblutung, Monogamie, Monnsbüd, Monotonie,......und monchmoi

Anonym hat gesagt…

Dein Programm kommt sicher von Microsoft! Und wehe die ersten Viren kommen in dein Leben: Salz im Tee, Regenjacke im Bett ... deiner Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt.
lg teacher

schneewittchen hat gesagt…

liebe amadea, warumt hast du mit dem aufstehen nicht gewartet, vielleicht hätte sich dein hosenazug, der sich auf dich gelegt hat, doch noch über einen feurigen liebhaber gestülpt...du hättest ja dann mit deinem programm vortfahren können, oder gibt es soetwas in deinem automatikprogramm nicht?

amadea's world hat gesagt…

danke, 500 :-)


anna - monchmoi mecht ma monnaleit zan mond schiaßn!

teach, ich hab gar kein rechtschreibprogramm. das einzige was er tippt, ist das datum. und das nervt mich schon.
und - ich kenn nur microsoft.
ich habe diese special microsoft edition for teachers.
billiger war's. drum hab ich's genommen.

schneewittchen, das war eh der liebhaber. kann doch das da nicht reintippen. so ist er zum hosenanzug mutiert.