Montag, November 06, 2006

road to hell

Posted by Picasa
Die Fruchtfliegen sind weg. Verschwunden von einem Tag auf den anderen.
Ich bin verwirrt und durcheinander.
Ich sehe Fliegen obwohl gar keine mehr da sind.
Und meine, sie schwirren um mich herum.
Ich ertappe mich dabei, dass ich noch immer meine Hände beim Gehen auf und ab bewege.
Ich rede noch immer mit ihnen und sage ihnen, dass sie verschwinden sollen.
Ich weiß, sie sind hier. Irgendwo. Sie haben sich versteckt, beobachten mich. Heimlich. Ich bin auf der Hut, ich bin beunruhigt, ich bin nervös. Ich weiß, sie lauern mir auf. Und irgendwann schlagen sie zu, aus dem Hinterhalt.
Auch wenn ich nicht in meiner Wohnung bin, habe ich dieses Gefühl. Dieses Gefühl, beobachtet und beschattet zu werden.
Unlängst fragte mich eine Kollegin, ob denn alles in Ordnung sei mit mir. Sie hatte mich wohl schon eine Zeitlang beobachtet und sich gefragt, warum ich mit den Armen wild um mich schlug. Ich mache nur Dehnungsübungen, sagte ich und – Hast du noch nie was von Stretching gehört?
Ich weiß, was los ist mit mir.
Die Fruchfliegen haben mir ein Erbe hinterlassen.
Ein grausames.
Und es erschreckt mich.
Ich werde verrückt. Ganz langsam. Schleichend.
Es gibt viele Opfer von Fruchtfliegen.
Man sieht sie manchmal auf der Straße. Sie reden mit sich selbst oder nicht vorhandenen Personen, mit Unsichtbaren oder Toten. Sie gestikulieren mit Armen und Beinen, sie schreien auch manchmal, sie haben diesen flehenden, wirren Blick. Sie sind vollkommen daneben.
Irgendwann landen sie in der Gosse. Alles verloren, Job, Wohnung, Freunde, Familie.
Und auch für sie begann alles ganz harmlos.
So wie bei mir.
Mit Fruchtfliegen, die von einem auf den anderen Tag weg waren.
Aber nur scheinbar.
Ich bin verloren. Ich spüre es.
I am on the road to hell.
And the road is dangerous.

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