Freitag, Oktober 27, 2006

nothing else matters

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Ich bin da wohl die Oma.
Nein, sagt er, da war noch eine ältere als du.
Heut bist du aber charmant. Wegen der paar Jahre, die du jünger bist.
Wir stehen inmitten von Pubertierenden, die gekommen waren, ihre Band zu unterstützen.
Der Barmann ist charmant und zuvorkommend.
Meinen Drink im Glas darf ich nicht rein nehmen. Für mich eine neue Erfahrung.
Also umleeren in den Plastikbecher.
Am Klo schnattern die Teenies. Es scheint ihnen nichts auszumachen, dass es weder Klopapier noch Papierhandtücher gibt.
Er steht steif da. Du musst mitmachen, sagte ich. Was ist mit Headbanging?
Flippst du manchmal aus, frage ich?
Ich flippe nie aus. Er lacht verhalten.
Aja, du bist der Denker. Ich spüre den Alkohol.
Ich sehe ihn von der Seite an. Er schaut auf die Bühne. Ich merke, wie stolz er ist, dass sein Sohn da mitmacht.
Er hat wohl bemerkt, dass ich ihn beobachte. Er seufzt. Leise, innerlich. Nicht hörbar. Er sieht mich an und senkt gleich darauf den Blick.
Lass uns hinausgehen. Es ist zu laut hier, sagt er.
Wir gehen die Straße entlang. Die Musik wird leiser. Es ist warm. Ungewöhnlich für diese Jahreszeit.
Glaubst, dass sie gewinnen? Ich habe jedenfalls meine Stimme für sie abgegeben.
Mein Sohn ist zu konservativ, sagt er auf einmal. Ich muss lachen.
Er ist nicht konservativ. Er ist anders als du. Er spielt in dieser Band. Rockmusiker sind nicht konservativ.
Was singst du da, frage ich?
Nur dieses Lied. Wann immer ich dieses Lied höre, denke ich an dich.
Was für ein Lied? frage ich nach.
Er antwortet nicht.
Egal. Er sagt das resignierend.
So als ob er es leid wäre, zu erklären. So als ob er müde wäre, alles noch einmal zu sagen, weil er schon so oft in seinem Leben erklärt hat. Und es scheint, als wolle er das Gesagte ungesagt machen wollen und die Worte zurücknehmen.
Du verzauberst mich, sagt er. Du tust mir gut. Du hast diese Leichtigkeit.
Und dann streicht er mir übers Haar.
Er hat eine ganz besondere Art, mir über’s Haar zu streichen.
Und wieder seufzt er.
Ein Königreich für seine Gedanken.
Wir gehen zurück. Mein Glas ist leer.
Spendierst du mir noch einen Drink, frage ich?
Er lächelt.Mit Eis?
Ja, mit Eis. Ich bin sicher, sie gewinnen.
Er lacht.
Nothing else matters, sagt er. Und dann küsst er mich.

So close no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trusting who we are
And nothing else matters
Never opened myself this way
Life is ours, we live it our way
All these words I don't just say
And nothing else matters
Trust I seek and I find in you
Every day for us something new
Open mind for a different view
And nothing else matters
Never cared for what they do
Never cared for what they know
But I know
So close no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trusting who we are
And nothing else matters

-Metallica-

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