Samstag, September 23, 2006

a schene leich

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„Heut ist aber was los im Dörfl. Um zehne woar Begräbnis. Da Schupfer-Hias is g’storb’n.
Kennst den?“
„Nein, kenn ich nicht.“
„Neunundachtzig is er worden. Denn kennst schon. Is eh immer auf’m Bankerl vor'm Museum gs'essen. A schen's Alter. Da ganze Ort is unterwegs. Die Schütz’n und die Heimkehrer. D’Musi hot a g’spielt. Um zwölfe dann a Hochzeit. Wia hoaßt des, wenn man siebz'g Joahr vaheirat is?“
„Keine Ahnung. Einen kleinen Braunen, bitte.“
„I glab, des is die diamantene Hochzeit.“
„Mit viel Milch, bitte.“
„Und nochmittag dann a Hochzeit.Und gestern woar Begräbnis. Owa scho um neine. Weil z’Mittog woar donn a no wos. I hob’s vagessen.“
„Vielleicht auch eine Hochzeit?“
„Na, erscht nochmittog woar die Hochzeit. An Verlängerten?
„Nein, einen kleinen Braunen, bitte.“
„I glab, die diamantene Hochzeit hot ma mit sechz'g Joahr. Ich glab, siebz'g Joahr is de eiserne Hochzeit. Des muaßt da amoi vorstell'n, siebz'g Joahr vaheirat' sein.
Mei Großmuatter hot mit sechzehn g’heirat'. Und er woar achtzehn. Woarn a über sechz'g Joahr vaheirat.
Er ist vor fünf Joahr g’storb’n. A schene Leich woar des. Mia hom eahm dahoam aufboahrt. Vier Tog' lang. Mit’m schwoarz’n Anzug. Wia man donn eing'rab’n hom, hot er schon a bissl g’roch'n. Es woar jo im Summa. Und hoaß woar’s.
Und sie is glei drauf a g’storb’n. Aufboahrt homma’s owa donn im Leichnhaus.
Weil d’Mam hot g’sogt, des G'stonk braucht sie neama in da Stub’n. Hot ah insa Pfoarra beerdigt.
Aufboahr’n dahoam tan’s jo hiaz nimma. Weil des is unhygienisch.
Mit da Hygiene woar des jo nit so friahra.
Mariaundjosef, da Pfoarra hot an Stress an dem Woch'nend'. Gestern und heit an gonzn Tog! Bei dem schen’ Wetter.
Und moargen Friahmess um siebene und um zehne Hochamt.
Hiaz hätt i fost dein Kaffee vagessen."
"Nein, danke. Keinen Kaffee mehr. Mir ist schlecht."
„Na geh. Host wos Foisches dawischt? Willst a Wossa?“
„Nein, danke. Ich bin weg. Leg mich ein wenig hin."
„Des tuat ma oba load hiaz. Guade Besserung.
Hiaz is’ mia eing’foilln. Gnad’nhochzeit hoaßt des, wenn man siebz’g Joahr vaheirat' is’.”

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