Samstag, Juni 17, 2006
les parabluies
Heute Nacht träumte ich, dass ich alle Regenschirme, die je verloren habe, wieder fand.
Sie lagen fein säuberlich in einer Reihe vor meiner Wohnungstür.
Was dieser Traum wohl bedeuten mag?
Da war dieser eine Schirm, dem ich noch immer nachtrauere. Ich war mit meiner Schwester in London. Es regnete. Und wir flüchteten in ein indisches Restaurant. Ich hängte meinen Schirm an die Garderobe.
Als wir gingen, war er weg. Einfach weg.
I was furious.
Einfach meinen Schirm zu stehlen.
Die Rache folgte am nächsten Tag.
Nach dem Kino waren wir in einem Pub.Und von weitem sah ich ihn. Den Schirm. Er lag da auf der Ablage der Garderobe.
Den hol ich mir, sagte ich zur Schwester.
Ich brauche wieder einen Schirm. Du kannst nicht ohne Schirm sein in London. Meiner wurde gestohlen. Sieh mal, der gehört niemand. Außerdem ist heute kein Regenwetter. Also hat niemand einen Schirm mit. Der liegt da schon seit Wochen, sagte ich. Der gehört keinem.
Meine Schwester war nicht begeistert.
Das geht nicht. Du kannst den Schirm nicht nehmen. Das ist Diebstahl. Die werden uns verhaften.
Unsinn, ich nehme ihn. Geh du schon mal raus.
Ich nahm ihn also. Auf dem Weg zur Toilette.Es war ein pocket-umbrella mit Holzgriff und schottischem Karo. Blau-grün. Wirklich edel. Ich steckte ihn unter meine Jacke.
Irgendwann vergaß ich ihn irgendwo. Vor Jahren. Und im Traum war er wieder da. Und lag da vor meiner Wohnungstür.
Der alte Schirm von meinem Großvater auch. Schwarz mit Holzgriff. Groß und ausladend. Der Stoff aus Baumwolle, schon löchrig und nicht dicht. Vor allem nicht, wenn es stark regnete.
Es lag auch der kleine, durchsichtige Plastikschirm, den ich zum zwölften Geburtstag bekommen hatte, da. Ein Schirm mit bunten Blüten und Punkten. Ich hatte vergessen wie er aussah. Nun weiß ich es wieder.
Der Regenbogenschirm lag auch da vor der Tür. Den hatte ich mir gekauft, als ich das erste Mal in Paris war. Vor vielen Jahren. In einem kleinen Geschäft in der Rue de Charenton. Der Tag war grau und kalt gewesen.
Da war dann noch dieser Schirm, den ich in London gekauft hatte. Mit achtzehn. Die London-Underground-map on it.
Und auch der Schirm, den ich mir während meiner Studienzeit in Salzburg gekauft hatte. Rot mit kleinen weißen Blümchen und Rüschen dran. Ein Schirm, der aussah wie ein Fliegenpilz mit Rüschen. Eine Art Mary-Poppins-Schirm. Ein glänzender Holzgriff dran und der Stoff aus Baumwolle.
Wenn ich diesen Traum nicht gehabt hätte, würde ich nicht mehr wissen, wie all meine Schirme, die ich je besessen habe, aussahen.
Ich habe mir natürlich Gedanken gemacht, was dieser Traum bedeuten könnte.
Ich habe keine Ahnung. Nicht mal die leiseste Idee von einer Ahnung.
Ich sehne mich nicht nach Regen, ich bin froh, dass die Sonne scheint.
Und dann beim Frühstück hörte ich den Wetterbericht.
Es kann sein, dass am Morgen vereinzelt Probleme auftreten, die zu Mundtrockenheit führen können.
In den Vormittagsstunden ist mit größeren Konflikten zu rechnen, die vor allem für Allergiker gefährlich sein können.
Bis zu Mittag sind kleinere Auseinandersetzungen möglich, die Hitzewallungen hervorrufen können.
Gegen Nachmittag wird alles klar und die die heißen Debatten werden werden deutlich abkühlen.
Rechnen sie aber mit größeren Körpertemperaturschwankungen.
Kälteschauer am Rücken sind nicht auszuschließen.
Für den morgigen Tag erwarten wir frostiges Klima, das sich bis zum Wochenende halten wird. Die Gefahr von Frostbeulen in der der kommenden Woche ist nach wie vor groß.
Ob ich mich mit all meinen Parapluies dagegen abschirmen kann?
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