Vergiss das Zählen von Kalorien wenn du abnehmen willst.
Das bringt gar nichts. Die neueste Erkenntnis, so las ich im Wartezimmer des Zahnarztes unlängst in einem dieser Magazine, stammt von Dr. David Katz, Professor an der Yale university. Man hört zu essen auf, so sagt er, wenn das Appetitzentrum unseres Gehirns bemerkt, dass man „voll“ ist.
Wenn man also Dinge isst, die sehr unterschiedlich schmecken, dann kennt sich dieses Zentrum anscheinend nicht mehr aus, es werden zu viele Sensoren stimuliert und das Gehirn ist überfordert durch all diese Meldungen, die es bekommt. Eine Art „Missklang“ oder „Supergau“ im Appetitzentrum.
Und dadurch werden wir alle übergewichtig.
Ist das nicht wunderbar?
Und wissenschaftlich bewiesen. Dank Professor Katz.
Bis jetzt glaubte ich immer, wir werden dick, weil wir zuviel essen. Wie konnte ich nur? Der Herr Professor ist der Meinung, wenn wir an einem Tag nur Fisch essen, oder Schokolade, können wir soviel davon essen wie wir wollen. Weil unser Körper weiß ganz genau, wann genug ist und falls er es doch nicht bemerkt, dann sofort meldet sich das Appetitzentrum und befiehlt ihm, aufzuhören. Und dann hörst du auf. Vielleicht schon nach der fünften Forelle oder der zehnten Tafel Sahne-Nougat.
Im Gegensatz dazu, kannst du, wenn du alles mögliche an einem Tag isst, nicht mehr aufhören, weil das Zentrum da oben sich nimmer auskennt und restlos überfordert ist mit all den Gewürzen und Geschmäckern, und du isst und isst und isst bis du platzt.
Ich werde das ausprobieren.
Wenn ich das nächste Mal essen gehe, werde ich mir kein Filetsteak mit Kartoffeln, Gemüse und gemischtem Salat bestellen, sondern nur vier Filets. Die Beilagen lasse ich weg, dafür esse ich vielleicht ein Dessert.
Aber keinen Eisbecher mit fünf verschiedenen Eissorten, Himbeeren, Schokosauce, Schlagobers und Waffeln. Nur Vanilleeis oder – noch besser - nur Schlagobers.
Nein, ich will abnehmen schon während des Essens.
Ich nehme ein Glas mit Eiswürfeln, Herr Ober. Ohne Cola, bitte.
Donnerstag, April 27, 2006
mad cacophony of flavours
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