Du sagst beiläufig zu Jemand, nach Weihnachten schau ich mal kurz vorbei.
Lofloh will auch mitkommen.
Jemand kommt am Heiligen Abend mit selbst geräuchertem Speck und Käse zu dir, wünscht dir ein frohes Fest, fragt dich, wann du kommen willst und meint, Montag Nachmittag wäre gut. Du sagst, ich werde das mit Lofloh ausmachen.
Montag vormittag der Anruf, könnten wir das nicht verschieben auf Donnerstag. Es sind zu viele Leute im Haus.
Du rufst Lofloh an und sagst, es geht erst am Donnerstag.
Sie jammert, nun hab ich heute früh extra ein Marzipanschweinderl gemacht und bis Donnerstag schmeckt das nicht mehr gut. Wir schauen heute mal schnell vorbei und legen ihm unsere Mitbringsel vor die Tür.
Davon bin ich gar nicht begeistert. Da müssen wir durch, Lofloh.
Wir bleiben aber nicht lang, höchstens eine Stunde. Ich muss danach ohnehin weg. Zur Geburtstagsfeier am Abend und bei dem Schnee und Verkehrschaos brauch ich drei Stunden.
Nun ist dieser beiläufig geplante Besuch eine Verpflichtung geworden, der mich des Schlafes raubt und ständig beschäftigt. Ich sehe die Frau des Hauses, wie sie Kuchen auftischt, frischen Kaffee nachschenkt und uns immer wieder auffordert, greift nur zu, es ist genug da. Jemand ist nervös und redet zu viel.
Lofloh und ich greifen zu obwohl wir gar nicht wollen.
Heute ist Dienstag und ich denke darüber nach, wie wir aus der Misere rauskommen. Mal heute Nachmittag schnell beim Langlaufen vorbeischauen, alles vor die Tür legen und dann wieder weg.
Das Ganze absagen weil meine Eltern zu Besuch kommen.
Lofloh ruft an und sagt, sie fährt nicht mit. So was nervt sie.
Sie sagt, sie wird krank.
Ich sage nur, Lo!
Tatsache ist, dass dieser Besuch, der nun zu einem Termin geworden ist, allen im Magen liegt.
Tatsache ist, Jemand ist mein ehemaliger Chef.
Ich lasse das nun alles auf mich zukommen.
Vielleicht kommen meine Eltern doch zu Besuch.
Vielleicht läuten wir heute Nachmittag kurz an.
Vielleicht wird Lofloh krank.
Vielleicht verschieben wir alles auf nächstes Jahr.
Sonntag, Jänner 08, 2006
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