Sonntag, November 22, 2009

samstagabend


Samstag Abend nach dem Hauptabendfilm. Der Fernseher ist aus. Venus und Mars haben es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht. Das Kaminfeuer knistert, unzählige Teelichter brennen. Seit drei Jahren sind Venus und Mars nun schon ein Paar.

Venus denkt:
Ach, wie romantisch. Mein Liebling, wie schön ist es doch, hier mit dir zu liegen. Weißt du, wie sehr ich dich liebe? Liebst du mich auch so sehr wie ich?
Ich spüre deinen Puls, deine Wärme. Wie deine Augen im Feuerschein leuchten! Du bist mein Ein und Alles.
Ach, wäre ich nur schon deine Frau.
Wann wirst du mich endlich fragen?
Ich bin perfekt für dich, das weißt du hoffentlich. Eine Bessere findest du nicht. Wie ich es liebe, dich anzusehen und dich zu streicheln. Ich fühle mich so geborgen bei dir.
Ich spüre, wie du es genießt, hier mit mir zu kuscheln. Ich höre unsere Herzen im Gleichklang schlagen.
Liebling, gleich lasse ich uns ein Schaumbad ein.
Das liebst du doch, nicht wahr?
Und ich hab Sekt eingekühlt und Erdbeeren gekauft. Wir werden einander einseifen und streicheln. Dann werden wir den kühlen Sekt schlürfen und uns gegenseitig die Erdbeeren füttern.
Du wirst mir über’s Haar streichen und ich werde dir den Rücken massieren. Wir werden einander ganz tief in die Augen schauen.
Du wirst mein Gesicht in deine Hände nehmen, mir sagen, dass du mich liebst und mich fragen, ob ich dich heiraten will. Und ich werde dich küssen und ja sagen.
Und dann werden wir uns die ganze Nacht lieben und am Morgen werden wir im Bett frühstücken und anschließend den ganzen Tag im Bett verbringen.
Und zu Weihnachten heiraten wir dann.
In einer kleinen Kapelle.
Und wir werden mit dem Pferdeschlitten durch die verschneite Landschaft fahren.
Ach wie romantisch!
Neun Monate später kommt unser erstes Kind zur Welt. Ein Mädchen. Es hat deine Augen und meine Haare.
Dann kaufen wir einen kleinen Hund, bauen uns ein kleines Haus oder kaufen uns ein Reihenhaus mit Garten und Sandkiste. Wir werden glücklich sein und unser Kind wachsen und gedeihen sehen. Auch im Alter werden wir füreinander da sein und uns gegenseitig über die Straße geleiten. Ach wie romantisch!

Mars denkt:
Wie lang will sie noch da auf mir liegen? Mein Arm ist eingeschlafen und taub. Außerdem hab ich Hunger.
Warum schaut sie mich ständig an? Das ist dieser Frag-mich-endlich-Blick, den kenn ich schon.
Gleich wird sie mich fragen, ob ich sie liebe. Zum hundertsten Mal.
Wenn sie sich nun aufsetzt, werde ich über ihren Rücken streichen und ihr sagen, dass ich sie liebe.
Vielleicht wird’s dann mit dem Schnackseln heut nacht doch noch was.
Aber vorher muss ich noch zum Kühlschrank.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Frage ist, woher Venus denn so genau weiß, was Mars denkt.

amadea's world hat gesagt…

liebe/r anonym - venus hat nach wie vor keine ahnung, was mars so alles denkt - und sie übertreibt immer maßlos.

solo hat gesagt…

Ja, ist schon so. Manchmal muss mann in ganz seltsam verrenkten Stellungen auf dem Sofa sitzen oder rumliegen. Wenn man sich dann den schmerzenden Rücken oder den tauben Arm gerade rücken will, wird man unsanft festgehalten. Skandalös!