Samstag, März 31, 2007

away on leave

for a while


Ist es Fluch oder Wolllust des Reisens, dass Orte, die vorher in der Unendlichkeit und Unerreichbarkeit lagen, endlich erreicht sind?

Entspricht es der Wirklichkeit, dass mein Eindruck von einem Ort, an dem ich weile, so ist, wie ich ihn empfinde?

Dieser Eindruck sitzt in meinem Gedächtnis fest, und er ist so, wie ich ihn während meiner Reise empfand. Ein subjektiver, in keiner weise der Wirklichkeit entsprechender.

Vielleicht könnte ich das durchbrechen, wenn sich mein Schicksal mit Menschenschicksalen fremder Orte verknüpft, und ich sozusagen unsterbliche Erlebnisse heimbringe.

Kann ich als Tourist offen auf das Fremde zugehen? Vergleiche ich nicht ständig das Neue mit dem mir Vertrauten?

Der Reiz des Gegensätzlichen birgt Angst und Ablehnung in sich.

Reisen wir aus Gier nach unberührten Gebieten oder ist es einfach der alte Menschheitstraum von einem bild des Friedens, der Freundschaft, des Glücks?

Konstruieren wir selbst die Mythen von der Kraft der Natur und dem Zauber der Begegnung mit dem einfachen Campesino oder dem balinesischen Fischer und seiner Familie?

Das „echte“ und unverfälschte ist doch eine Mystifikation. Einheimische agieren, wenn sie beobachtet werden, wie auf einer Bühne. Die Kultur eines fremden Volkes bleibt unerreichbar. Wir haben kein Interesse an diesem fremden Alltag, den Routinen, den mit Langeweile und Arbeit behafteten Vollzügen anderer Kulturen.

Ist Reisen Abgrenzung vom eigenen Ich oder eine Chance zur Ich-Ergänzung und Vervollständigung?

Sind wir alle Opfer von Filmen und Sehnsuchtsliteratur und reisen diesen Bildern nach, um im Schnappschuss dem Leben den entscheidenden Augenblick zu entreißen?

Und das Bild hält fest, was an Selbstvergewisserung notwendig erschien, so wie eine Trophäe. Es ist aber doch nur Projektionsfläche von Sehnsucht und Traum.

Die Reise zu sich selbst führt um die ganze Welt.



6 Kommentare:

JMH hat gesagt…

Sea. I love sea.

Anonym hat gesagt…

Viel Spass.

Anonym hat gesagt…

ich will immer mehr vom meer sehen. immer mehr sehen, immer mehr vom meer.

-K- hat gesagt…

It's a good thing your titles are on English. Otherwise, I would not know what your are doing.

amadea's world hat gesagt…

me too, jmh, me too. Probably because I live in the mountains - and the grass is always greener on the other side of the river, isn't it?

saxana - schon vorbei. Und schön war's :-)

roman:
Ich will nicht mehr säen, ich will Meer sehen, sagte der Bauer und ward nimmer gesehen (ich hoff, du siehst, ich hab "ward" geschrieben)

-k-
sometimes in english it just sounds better. and i have to practise now and then :-)

Anonym hat gesagt…

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