Freitag, Februar 23, 2007

coco


Kokosnüsse sind gefährlich.
Stell dir vor, du bist im Urlaub irgendwo im Süden und sitzt entspannt und nichts ahnend unter einer Kokospalme. Auf einmal macht es bumm. Auf deinem Kopf! Das ist die Kokosnuss! Dieses hinterhältige Stück. Du bist entweder sofort tot wie eine Maus oder hast einen Dachschaden für den Rest deines Lebens.
Wenn da, wo die Kokosnuss wächst, weit und breit kein menschliches Lebewesen in Sicht ist, dann ist der Kokosnuss langweilig. Und wenn der Kokosnuss langweilig ist, dann beginnt die Kokosnuss zu rollen. Kokosnüsse rollen für ihr Leben gern.
Die Kokosnuss rollt und rollt und rollt bis sie zum Meer kommt. Das mag vielleicht lange dauern, doch das macht der Kokosnuss nichts aus. Sie rollt gerne und ist ausdauernd. Rollen ist ihr Hobby. Irgendwann ist die Kokosnuss an irgendeinem Meer angekommen. Und dann springt sie fröhlich in die Fluten und lässt sich treiben bis sie irgendeine Insel oder Festland erreicht, wo noch keine Kokosnüsse leben. Da lässt sie sich dann nieder. Und da bleibt sie. Sie bleibt da so lange, bis aus ihr eine große Kokospalme geworden ist. Und dann hält sie wiederum Ausschau nach einem Menschen, dem sie den Schädel einschlagen kann.
Kokosnüsse sind gefährlich.
Kokosnüsse wollen die Weltherrschaft erzwingen.
Um jeden Preis.
Sie gehen dabei über Leichen und töten nach und nach jedes menschliche Lebewesen auf diesem Planten.
Wenn die Kokosnuss gerade nicht damit beschäftigt ist, Menschen zu töten, dann setzt sie alles daran, überall und jederzeit gegenwärtig zu sein.
Die Kokosnuss will überall allgegenwärtig sein. Auf der ganzen Welt. Und weil Kokosnüsse raffiniert sind, sind sie auch überall gegenwärtig. In verschieden Formen.
Als Kokosflocken in Kokosbusserln, Kokoskuchen und Kokoskuppeln.
Als Fasern in Teppichen, Läufern und Matten.
Als Flüssigkeit in Milch.
Die Kokosnuss glaubt außerdem, dass sie etwas Besonderes ist. Sie sagt, dass sie wie das Klappern der Pferdehufe klingt. Man braucht nur zwei Exemplare ihrer Sorte, die man aneinander klopft. Und dann klingt sie ganz toll
Sie sagte, sie klingt mindestens so toll wie eine Muschel
Eine Frechheit ist das. Sich mit einer Muschel zu vergleichen.
Eine Muschel ist doch etwas ganz Besonderes.
Mit einer Muschel hörst du das ganze Meer, wenn du sie an dein Ohr hältst. Und du brauchst dazu nur eine halbe Muschel!
Und du hörst mit einer halben Muschel das ganze Meer rauschen. Das große.
Meeresrauschen ist doch viel schöner als Pferdehufegeklapper. Und das Meer ist viel größer und beeindruckender als ein Pferd.
Mein Nachbarin heißt Coco.
Coco wollte mich vorige Woche besuchen. Dazu kam sie nicht mehr.
Coco ist nicht mehr.
Coco ist tot.
Erschlagen.
Von einer Blumenampel.
Die war im Angebot vor zwei Wochen. Im Baumarkt. Zwei Kokosschalen-Blumenampeln für 29,99.
Die zweite hängt noch.
Und wartet.
Auf ihr nächstes Opfer.
Kokosnüsse sind gefährlich.
Ich wusste das schon immer.
Aber wer hört schon auf mich?

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich höre auf dich. Ich geh nie mehr unter Kokosnusspalmen und Blumenampeln her.Ich meide ab sofort herrlich bewachsene Kokosnusspalmenstrände und Gartencenter und meine Blumenampel im Garten hänge ich auch ab ;-))).

Anonym hat gesagt…

ich hab den schrecklichen verdacht, dass selbst das essen von kokosbusserl gefährlich ist. zu weihnachten fühlte ich mich wie erschlagen. ich hatte zuvor kokosbusserl und eierlikör.
da hab ich noch glück gehabt. danke für die warnung
annanym

amadea's world hat gesagt…

Manchmal, liebe Smiley, sollte man doch das Risiko eingehen. In einigen Wochen bin ich an einem Kokospalmenstrand. Ich werde zur Vorsicht einen Helm mitnehmen :-)

Jo Anna.
Ein dickes Kokos Busserl für dich :-x

Anonym hat gesagt…

Liebe Amadea:-) Das ist eine sehr gute Idee mit dem Helm. Vielleicht sollte ich deinen Vorschlag übernehmen. Ich werde mich jetzt auch immer in den entsprechenden Gefahrenzonen mit Helm bewegen. So kann ich doch wenigstens meine schöne Blumenampel hängen lassen und vielleicht nistet sich dann auch so ein netter "Willi" dort ein. Ich werde auch niemals mehr Vertreter seiner Art an unflügge Amselkinder verfüttern, versprochen. Dir wünsche ich einen tollen
Kokosnusspalmensandstrandhelmurlaub:-)

Anonym hat gesagt…

Kokosbusserl dürften aber die angenehmste Form der Gefährlichkeit von Kokosnüssen sein. Da sauge ich den karibischen Sommer heraus. Nicht glei´ch reinbeissen, zuerst schnuppern, dann saugen ... herrlich!
teacher

Anonym hat gesagt…

erinnert mich an den psychiater in twin peaks, der mti der rot-blauen brille, der die briefe seiner lieblings-patientin in einer aufklappbaren fake-kokosnuss an seiner zimmerpalme aufbewahrt.