Sonntag, Februar 05, 2006
die entdeckung der langsamkeit
Manchmal packt mich die süße Lust.
Wenn Schokolade, dann Zotter .
Die Entdeckung der Langsamkeit beim Schokolade essen.
Ein kleines Stück abbrechen, in den Mund schieben, Augen schließen und nur schmecken, fühlen, lutschen. Ganz langsam zergehen lassen auf der Zunge. Eigentlich zwischen Zunge und Gaumen. Deine Zähne brauchst du fast nie beim Schokolade essen. Es gibt diese weiße Schokolade mit Krokant. Die kleinen Krokantstückchen darfst du am Ende dann zerbeißen.
Am Anfang fühlt sich die Schokolade kühl an in deinem Mund, aber schon nach kurzer Zeit, wenn die äußere Hülle geschmolzen ist – sweet sensations!
Like an oral orgasm.
Die Zimt-Apfel Schokolade erinnert mich an die Bratäpfel-Abende vor Weihnachten bei meiner Oma.
Die Vogelbeer-Schokolade erinnert mich an meinen Großvater, der, wenn ich einen verdorbenen Magen hatte, die Flasche „Selberbrenntn“ aus dem Schrank holte und mir immer einen Schluck davon gab. Das ist Medizin, sagte er.
Die Scotch Whisky „Single Malt“ erinnert mich an die distillery in Midleton, Cork, als wir nach der Tour ein Glas Jameson bekamen. Das war zwar weder Single Malt noch schottischer Whisky.
Doch die Schokolade schmeckt nach dieser distillery.
Ich habe noch lange nicht alle Sorten durchprobiert.
Und das ist gut so.
Zotter Schokolade ist nicht für jeden Tag.
Zotter Schokolade gibt es nicht in jedem Supermarkt.
Hier gibt es sie nur in Hubers Laden, ein winziges Geschäft im Nachbardorf.
Und es gab sie vor Weihnachten am Adventmarkt.
Zu Hubers Laden fahre ich erst wieder, wenn der Schnee weg ist. Mit dem Fahrrad.
Und das dauert noch ziemlich lange.
Als nächstes probiere ich Kürbiskern-Trüffel und Schwarzbier mit Wildreis.
Oder doch Orangen mit Grand Marnier und Moosbeer-Thymian?
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